Computertomographie (CT)
Bei der Computertomographie (CT) handelt es sich um ein Röntgenverfahren, mit dessen Hilfe eine "scheibchenweise" Abbildung des menschlichen Körpers möglich ist.
Computertomograph GE Revolution Maxima®
Das Verfahren wurde nach Vorarbeiten des südafrikanischen Physikers Allen Cormack aus dem Jahre 1964 von dem britischen Ingenieur Godfrey Hounsfield entwickelt, wofür beide Forscher gemeinsam 1979 den Nobel-Preis für Medizin erhielten. Hounsfield arbeitete interessanterweise zum damaligen Zeitpunkt nicht an der Universität oder bei einem der großen Medizintechnikhersteller, sondern bei der Firma EMI, die eigentlich Schallplatten und elektronische Bauteile fertigte. Nach einem ersten Prototypen aus dem Jahre 1968 ging das erste kommerziell erhältliche Gerät, der EMI Mark I Scanner, 1973 in Serie.
Im Computertomographen rotiert eine Röntgenröhre um den Patienten. Auf der gegenüberliegenden Seite befinden sich Strahlungsdetektoren, die die durch den Patienten hindurchreichende Strahlung messen. Vergleicht man die Menge der eintretenden Strahlung mit der austretenden Strahlung ergibt sich die so genannte Absorption. Nach Bestimmung der Röntgenabsorption für jeden einzelnen Bildpunkt der Schicht werden die Absorptionswerte (auch Hounsfieldeinheiten) bestimmten Grauwerten zugeordnet und hieraus ein Schichtbild errechnet.
Anfänglich dauerte eine Schichtaufnahme mehrere Minuten, was die Einsatzfähigkeit des Gerätes auf unbewegte Körperanteile beschränkte, so dass die CT anfangs nur für Gehirnuntersuchungen genutzt wurde. Im Laufe weiterer Entwicklungen konnte die Aufnahmezeit für eine einzelne Schicht auf heute bis zu 0,4 Sekunden reduziert werden. Bis Anfang der 90er Jahre verlief die Weiterentwicklung der CT eher schleppend. Dann aber wurde das Verfahren durch die Entwicklung der „Spiral-CT“ -Technik revolutioniert.
Die Röntgenröhre vollführt hierbei im Gegensatz zur „konventionellen“ CT eine Dauerrotation, während der Patiententisch in einer kontinuierlichen Bewegung durch den Strahlungsbereich fährt. Aus diesen beiden Bewegungen – der Rotation der Röhre und der Längsbewegung des Tisches – ergibt sich eine quasi spiralförmige Abtastung des Untersuchungsbereiches. Diese spiralförmige Abtastung gab dem Verfahren den Namen. Größter Vorteil dieser Technik ist es, dass jetzt nicht mehr einzelne Scheiben, sondern ganze Volumen aufgenommen werden. Aus diesem Volumendatensatz lassen sich Schichten in beliebiger Richtung und sogar dreidimensionale Darstellungen errechnen. Außerdem ermöglichte dieses Verfahren erstmals eine lückenlose Erfassung normalerweise bewegter Körperanteile. Problematisch sind Schichtaufnahmen der Lunge und des Bauchraums, da es äußerst schwierig ist, die Luft immer genau in derselben Einatmungstiefe anzuhalten. Hierbei bestand mit der konventionellen CT-Technik mit ihren mehrfachen Atemanhaltephasen immer die Gefahr, kleinere Veränderungen zu übersehen. Die komplette Erfassung der Lunge oder des Bauchraums in einem einzigen Atemstillstand, wie sie die Spiral-CT ermöglicht, überwindet diese Problematik.
Als Weiterentwicklung der Spiral-CT werden mit modernen Multislice-CT-Geräten (MSCT) durch den Einsatz mehrerer Detektorreihen eine Vielzahl an Schichten gleichzeitig akquiriert. Hierdurch ist eine erhebliche Beschleunigung der Untersuchung bei gleichzeitig stark verminderter Schichtdicke möglich.
Eine Untersuchung mittels Computertomographie ist in allen Körperregionen möglich, wobei in der Regel eine Kontrastmitteleinnahme und/oder –injektion notwendig ist.
Besondere Vorteile bietet die Spiral-CT vor allem dann, wenn große Körperregionen (z.B. gleichzeitig Brust und Bauchraum bei der Krebsnachsorge) untersucht werden sollen oder wenn eine besonders hohe Bildgenauigkeit (Auflösung) erforderlich ist (z.B. in der Lunge). Auch bei Knochenbrüchen und der Suche nach Gallen- oder Nierensteinen liefert die CT hervorragende Ergebnisse.
Sollen einzelne Weichteilstrukturen (z.B. Gehirn, Hals, Bandscheiben, Herz, Bauchorgane, Blutgefäße, Muskeln oder die Brustdrüse) untersucht werden, tritt die CT in Konkurrenz zur so genannten Magnetresonanz- oder auch Kernspintomographie (MRT) deren besondere Stärke die Darstellung von Weichteilstrukturen ohne Strahlenbelastung und oftmals ohne Kontrastmittelgabe darstellt.